Diablo 3
Items, Items, Items und noch viel mehr
Wieder geht es in Diablo 3 nur um das Eine. Bevor aber irgendwer schmunzelt, es geht um Gegenstände die den Charakter verbessern. Nach nun mehr als 10 Jahren und mehrjähriger Entwicklungszeit hat Blizzard nun endlich sein Schoßtier zum 15. Mai 2012 der Masse zugänglich gemacht und das mit mehr oder weniger großem Erfolg.
Die Wortwahl „Mehr oder weniger“ kommt daher, das natürlich der Verkauf von Diablo 3 ein voller Erfolg für Activision Blizzard darstellt. Vielerlei Händler sind komplett ausverkauft und die Collecters Edition ist noch heute schwer aufzufinden, wie vergleichsweise die Nadel im Heuhaufen.
Grade dieser Ansturm haben aber die Blizzard Mitarbeiter gehörig unterschätzt und das war für eine große Anzahl von Leuten zu spüren. „Fehlercode 37“ Dieser Fehlercode war und ist den DIablo 3 Spielern ein Dorn im Auge, dieser bedeutet das die Einlogserver von Diablo 3 überlastet sind und das das Einloggen nicht möglich ist. Vielerlei Spieler halfen sich ab in dem sie Ihr Passwort in die Zwischenablage kopierten und immer wieder mit STRG+V Ihr Glück versuchten.
Genau dieses Szenario inspirierte einen Filmemacher für einen Videoclip der derzeit auf Youtube.com zu finden ist: If Diablo 3 where a girl
Trotz kleiner Mängel (auf die ich später kommen werde) ist das Spiel das was Diablo 2 auch damals war. Ein erfolgreicher Zeitkiller, mit hohem Motivationsfaktor. Warum? Ganz einfach und kurz. Es macht einen riesigen Spaß.
Für die, die es ausführlicher haben wollen hier:
Es fängt schon beim Einloggen von Diablo 3 an. Eine atmosphärische Musik die für Diablo typisch ist trällert im Hintergrund und wie in World of Warcraft ist dieser animiert und nicht starr. Nach dem Einloggen kommt man gleich in die Übersicht seiner Helden. Ebenso die Auswahl der Kapitel und der Hauptquest ist möglich. Daten zum jeweiligem Charakter können abgerufen werden und Euer persönliches Banner kann eingesehen und verändert werden. Dieser Banner ist eine neu eingeführte Variante seine erzielten Erfolge zu präsentieren. Die verschiedenen Motive werden erst nach und nach durch das erfolgreiche Abschließen jener Erfolge freigeschaltet. Zu dem ermöglicht das Banner einen schnellen Port zu dem jeweiligem Spieler, wenn man dessen Banner in der Basis anklickt. (Insofern man mit anderen Spielern spielt)
Man merkt richtig das Blizzard hier Ihren Fokus auf einen flüssigen Spielfluß gelegt haben. Die Skillungen aus Diablo 2 fallen komplett weg, so kommt man auch nicht mehr in die Gefahr durch einen falschen Klick seine gesamte Skillung in den Sand zu setzen. Ihr habt mit den beiden Maustasten insgesamt 6 Aktionstasten und die dazugehörigen Slots als Auswahl. Diese Slots und die Fähigkeiten schaltet Ihr nach und nach durch das Aufleveln frei. Einen Skillungsbaum wie in Diablo 2 gibt es nicht mehr. Rollen der Identifikation oder des Stadtportals gibt es nicht mehr. Das Stadtportal ist nun eine Fähigkeit die Ihr jederzeit einsetzen könnt und auch das Identifizieren wird einfach im Inventar mit der rechten Maustaste gemacht. (sorgt für Spannung/Freude/Frust bei neu gefundenen Gegenstände). Manatränke wurden aus dem Spiel entfernt, Ihr könnt nur noch Heiltränke mitnehmen und diese sind aber jetzt mit einem Cooldown versehen. Das bedeutet Ihr könnt nicht einen Trank gleich nach dem anderem reinschmeißen. Aber sollte es doch mal eng werden mit der Lebensanzeige, keine Panik. Hin und wieder lassen erlegte Gegner auch mal neben Ihrem Hab und Gut auch eine rote „Blase“ fallen und diese ermöglicht eine schnelle Heilung. Für einen selbst oder in der Nähe befindliche Gruppenmitglieder.
Was mich zum Multiplayer-Spiel bringt. Maximal sind 4 Spieler in einer Gruppe möglich. Bei jedem „Neuzugang“ in der Gruppe werden die Massen aus der Hölle stärker und auch zahlreicher. So kann es schon mal vorkommen das man in einem kleinem Dungeon mit 3 Mann plötzlich einer kleinen Armee von Dämonen gegen übersteht und zum taktischen Rückzug greift. (Insbesondere wenn 2 der Heldengruppe Zauberer sind). Aber zu leicht kommt es einem in der Regel nicht vor wenn man mit mehreren Leuten spielt. Sterben tut jeder Charakter mal und das Wiederbeleben im Kampf vor Ort ist eine nette Geste und Angelegenheit. Dadurch ist man schneller wieder im Kampf und erspart sich lange Fußwege. Praktisch ist auch das die gefundene Beute immer für jeden Spieler einzeln angezeigt wird und auch nur von diesem aufgesammelt werden kann. Das erspart Streitigkeiten über gieriges und unfaires Verhalten und ähnliches. Der Tausch der Gegenstände ist danach aber selbstverständlich jederzeit möglich.
Der Handel ist natürlich über das neue Aktionshaus von Diablo 3 möglich, welcher in 2 Varianten zur Verfügung steht.
Das Aktionhaus für Gold und das Aktionshaus für Echtgeld. Im Aktionshaus für Gold kann man für die erspielte goldene Münze Gegenstände anbieten oder kaufen. Das Aktionshaus für Echtgeld… nun ja für die bare Münze die man so im echtem Leben schwer verdient hat. Activision Blizzard gibt an das sie damit den Betrug mit den Gegenständen eindämmen wollen, aber ganz klar… Sie wollen dabei mit verdienen. Je nach Auktion verdient Activision Blizzard 1 Euro pro Ausrüstungsgegenstand oder 15% des Verkaufspreises bei Verbrauchsgegenständen wie Handwerksmaterialien oder Edelsteinen. Zum Start ist das Echtgeld Aktionshaus noch nicht online gestellt, da Blizzard da anscheined noch was nachbessern muss.
Wer genaueres erfahren will über das Echtgeld-Auktionshaus schaut sich am besten den Artikel von gamestar.de an „Auktionen gegen echtes Geld„
Für manche ist dieses Auktionshaus einer der Gründe die Stirn zu runzeln, aber nicht der einzige. Viele Mitspieler mich eingeschlossen stören sich dran das Blizzard die Diablo Spieler dazu zwingt stets online zu sein. Ja, richtig gelesen! Wer mit dem Gedanken gespielt hat, Diablo 3 bequem unterwegs auf Laptop oder offline daheim spielen zu können, kann diesen Gedanken beiseite legen. Diablo 3 wird nur möglich sein zu spielen bei aktiver Internetverbindung. Nur dadurch erhaltet Ihr Zugriffe auf Erfolge und den Multiplayer. Ach und ja, natürlich ist auch ein battle.net Account mit Battletag zwingend erforderlich.
Grade Spieler die in Diablo 2 den „Hardcore„-Spielmodus nutzten und diesen Modus auch gerne in Diablo 3 fortsetzen wollen, schrecken vor dem Schritt zurück. Da nun bei einer wackligen Internetverbindung das Problem bestehen kann das Ihr geliebter Charakter für immer das zeitliche segnet.
Mein persönliches Spielerlebnis mit Diablo 3
Das Blizzard mal wieder ein tolles Spiel auf den Markt gebracht hat, das vielerlei Dinge aus Diablo 2 positiv übernommen und verbessert hat. Von Spielfluß bis zum Level und Storydesign. Es macht einen großen Spaß mit Freunden gemeinsam in einer Multiplayer Gruppe die Horden der Dämonen einhalt zu gebieten. Zwar trüben der Onlinezwang, sowie die diversen Serverprobleme zum Release das Spielerlebnis. Aber diese Startschwierigkeiten werden sicherlich nach und nach zurück gehen. Sieht man an diesem „Macken“ vorbei, erlebt man ein grandioses Spiel das auch in der dritten Fortsetzung nichts von seinem Charme einbüssen musste.
Die deutsche Synchronisation ist wirklich gelungen. Man erkennt die Stimmen von bekannten Synchronsprechern wieder. Wie für Kevin Bacon, Laurence Fishbourne, Hugh Jackman und vielen mehr in den gesprochenen Dialogen wieder. Ich kann Diablo 3 wirklich an Leute empfehlen die einfach mal den Kopf abschalten möchten und einfach Spaß haben wollen. Und sich an einem „eintönigem“ Mausklick RPG erfreuen können.
Tipp: Für unschlüssige Diablo 3 Spieler gibt es auf der Homepage zum Spiel eine Übersicht der 5 Charaktere und stimmige, sowie informative Videos zu den Klassen. Reinschauen lohnt sich. Klickt hier [Link]
Update 21.08.2012
Nun ist seit dem Release zu Diablo 3 eine Menge Zeit schon verstrichen. und es hat sich das heraus kristallisiert was viele Diablo-Fans befürchtet haben. Diablo 3 kann und konnte nicht die Motivationskurve so hoch halten wie seine Vorgänger. Dies wurde sogar offizell von Blizzard bestätigt. Siehe auch Artikel auf golem.de
Zu einem ist der Sinn in Diablo 3 total untergegangen (die Lust am Sammeln der Items), denn in Diablo 3 geht es nur um Gold farmen. Genug Gold farmen um im Gold-Aktionshaus an ein besseres Item zu kommen. Und wenn dies gekauft wurde, farmt man weiter für das nächste Item der Begierde. Aber auf langer Hinsicht ist das keine Motivation. Blizzard hat sich mit der Entscheidung einen ordentlichen Streifschuß ins eigene Bein geschoßen und somit deutlich am Spielspaß minimiert. Zusätzlich auch die relativ leichten Endbosse im Vergleich zu absolut unmöglichen und unfairen Champion-Konstellationen. Wer Diablo 3 auf „Inferno“ gespielt hat, weiss was ich meine. Gold farmen muss man so oder so. Da ansonsten man die erhöhten Reperaturkosten die bei Misserfolgen unvermeidbar sind… nun irgendwie bezahlen muss.
Aktuell fehlt Diablo 3 an mehreren Punkten die Dauermotivation und Blizzard hat dies erkannt. Ein erster Schritt ist der kommende Patch 1.0.4 .
Diablo 3 liegt momentan bei meiner Festplatte im „Standby“-Ordner. Ob es da wieder rauskommt wird sich noch zeigen. Infos zu dem Patch 1.0.4 findet Ihr hier.