Destiny
Destiny ist aktuell in aller Munde. Bungie hat nach langer Entwicklungszeit und -kosten (500 Millionen US-Dollar) mit Hilfe von Activision endlich deren neues Universum auf den Markt gebracht. Die Kritiker zerreißen das Spiel aktuell. Auch liest man Titelzeilen wie: „Das schlechteste Spiel von Bungie.“ Sind wir der selben Meinung? Das erfährt ihr hier.
Review mal anders.
An der Stelle möchten wir mal es andersrum versuchen. An erster Stelle stellen wir das Fazit und der Bericht folgt. Bei Destiny lohnt sich der Blick mal aus einer anderen Perspektive. Besonders auf Grund der aktuellen auftretenden Titelzeilen zu diesem Spiel. Wundert Euch nicht wenn das Fazit etwas länger als normal ist, denn es gibt viel zu erzählen.
Bungies Halo Spiele gehören für mich persönlich seit der ersten Xbox zu den besten Shootern seiner Zunft. Wenn Bungie etwas kann ist es Action, Spaß und eine gute Umsetzung der Controllersteuerung in eine Spielwelt zu packen. Auch neue Welten zu erschaffen, darin sind sie groß. Das Halo-Universum das aus deren Ideen entstanden ist zehrt noch lange davon, obwohl Bungie den Masterchief und sein Universum hinter sich gelassen hat. Aber nach Abschluß der Kampagne fragt sich wohl so mancher Spieler:
„War es das jetzt?“
Daher gleich mal eins Vorweg. Spieler die an der Kampagne hauptsächlich interessiert sind, werden von Destiny in der Marswüste stehen gelassen. Das Spiel verschenkt in der Hinsicht eine Menge Potenial was Story-Telling angeht. Leider. Aber Shooter-Fans und vor allem Bungie-Fans (speziell die alten Halo-Teile) werden hier dermassen glücklich bedient. Weil jeder Spieler der alten Halo Teile spielt oder spielte diese nicht wegen der Geschichte immer und immer wieder die Kampagne durch oder nur den Multiplayer. Weil nach dem X-ten Durchlauf ist die schnell nebensächlich. Nein, es sind die Gefechte welche die alten Halo Titel beliebt und legendär machte. Die grandiosen und verrückten Erlebnisse im Gefecht und vor allem das Mit- und Gegeneinander. All das hat Destiny in sich. Wer nach Erreichen des Levels 20 keine weiteren Aufgaben sieht, sollte nochmal genauer hinsehen. Die Möglichkeiten erstrecken sich vom Ausbau seiner gewählten Klasse und seiner Fähigkeiten, geschweige seiner Ausrüstung bis hin zum Absolvieren von Raids, der erste ist seit dem 16. September verfügbar.
Erkunden der aktuell verfügbaren Planeten. Erde, Mond, Venus und der Mars haben einiges zu Entdecken, den zahlreiche Dinge wurden versteckt. Tote Geister deren Informationen gesammelt werden kann und sollte, silberne und 5 goldene Schatztruhen sind auf jedem Planeten vorhanden. Der Ruf bei den Fraktionen des Turms gilt es aufzubauen. Klar, ist es am Ende „Looten und Leveln“ und Grinden. Manchen Spieler wird das Stören, aber vielen macht genau das Spaß. Ich für meinen Teil habe ähnliches schon immer gemacht, nur ohne Loot und ohne Belohnung und zwar in den alten Titeln von Bungie. Sei es Firefight oder einen Kampagnenabschnitt. Der wichtigste Kern eines Shooters ist nicht die Geschichte drum herum, sondern die Gefechte und deren Welt. Die Welt von Destiny ist optisch ein Augenschmaus und die Gefechte knackig und unterhaltsam.
Destiny ist ein Titel der einen mutigen Schritt in eine unbekannte Welt gewagt hat. Activision hat Bungie vertraut, der Beweis liegt mit 500 Millionen Entwicklungskosten und einer geplanten Laufzeit von 10 Jahren klar auf der Hand. Bungie hat ein Diablo im Sci-Fi-Gewand mit 1st Person-Ansicht, mit exzellenter Shooter-Steuerung erschaffen. Dazu macht Destiny darüber hinaus sogar noch mehr Spaß mit Freunden. Die Geschichte ist wahrlich dünn, aber mal ehrlich? Habt Ihr Diablo wegen der Geschichte geholt und gespielt bzw spielt es noch? Ich zumindest hatte und werde noch viel Spaß mit Destiny haben und mein Vertrauen in die Fähigkeiten des Entwicklerteams Bungie wurde bis jetzt noch nicht enttäuscht.
Für welchen Spieler ist Destiny geeignet?
Für alle Spieler die Halo (die von Bungie) gerne gespielt haben. Spieler die Looten, Leveln und Erkunden wollen. Aber auch die Destiny sehen und erleben möchten und sich selbst die Bruchstücke der Geschichte zusammensetzen wollen. Wer sich selbst noch nicht sicher ist, soll es bei Freunden anspielen und selbst ausprobieren ob ihm das Spielgefühl reicht welches Destiny aktuell bietet.
Die dünne tragende Eisschicht heißt „Story“
Wie bereits oben erwähnt ist die Geschichte von Destiny eine mit großen Möglichkeiten und noch größeren Fragen. Aber getragen wird diese allein von einer dünnen Eisschicht, mit zahlreichen Rissen.
Im Jahre 2700 steht die Menschheit kurz vor ihrem Ende. Der Reisende (eine riesiger weißer Himmelskörper) führte die Menschheit in ein goldenes Zeitalter voller Aufbruchstimmung, Expansion auf entfernte Planeten. Kolonien wurden gegründet. Fortschritt, Zufriedenheit und Frieden wurden dann aber durch Auftauchen agressiver Aliens, die Gefallenen, aus der Dunkelheit des Weltalls überrascht, denn diese und andere Alienrassen haben nichts anderes im Sinn als die Menschheit auszulöschen. Die Kämpfe der Vergangenenheit sind unerbittlich, am Ende verliert die Menschheit. Am Schluss verbleibt nur noch eine Stadt auf der Erde übrig, bewacht vom sogenannten Reisenden.

Die Venus gehört zu einen er schönsten Planeten in Destiny. Wir erfahren aber nie mehr darüber was hier geschehen ist.
Der Reisende erschaffte Geister, kleine fliegende „Roboter“, die nach ihrem Hüter suchen. Diese waren bereits in der Vergangenheit gefallene Krieger, welche der Geist wieder ins Leben zurück holt. Wir spielen in Destiny einen solchen Hüter und sollen die Menschheit wieder ins Licht führen.
Genau dieser Anfang von Destiny mit seinem einführenden Intro hinterlässt im ersten Moment so viel Vorfreude auf die Geschichte dieser Welt. Aber wenn man nach ca. 10 Stunden reiner Kampagne die „Schlußsequenz“ sieht, stehen viele Fragen offen im Raum. Egal ob wir im Verlauf der Kampagne ein legendäres Schwert suchen und finden, aber gleich beim Ende wieder verlieren. Der Geist kommentiert es kurz und ZACK. Das war es, weiter geht’s! Wir schweben dann wieder sicher im Raumschiff im Orbit und planen schon unseren nächsten Ausflug. In Punkto Geschichten erzählen hat Bungie hier definitiv das Thema eindeutig verfehlt. Daher ist es um so irritierender, dass man jede auftretende Videosequenz nicht abbrechen kann. Jede Sequenz muss gesehen werden, egal ob man die Mission schon X-Mal gesehen und gespielt hat.

Der Geist ist stetiger Begleiter eines jeden Hüters. Er aktiviert alte Relikte und bringt Licht ins Dunkle.
Suche Hintergrund, finde App
Wer aus Destiny doch mehr Hintergrundinformationen herrausholen möchte, sollte sich die Companion App von Destiny genauer anschauen. Wie viele aktuelle Spiele gibt es auch zu Destiny eine begleitende App, die ihr euch auf euer Smartphone herunterladen könnt. Die App bietet dabei eine Reihe von Funktionen, hauptsächlich ist sie dafür gedacht, den Fortschritt eures Charakters zu verfolgen, was dank zahlreicher Anzeigen und guter Bedienung auch sehr gut funktioniert. Aber um mehr herauszufinden über Destiny könnt ihr die Grimoire-Inhalte, die ihr während der Story-Missionen findet, über die App sowie den aktuellen Quest-Status einsehen. Daher lohnt sich der Download Destiny Companion App auf jeden Fall. Das Programm steht kostenlos sowohl im App Store (iOS) als auch für Google Play Store (Android) bereit. Aber ohne App geht es auch. Auf bungie.net kann mit dem jeweiligen PSN- oder Xbox Live Account die Daten abgerufen werden. Mehr zur Companion App findet ihr im folgenden Video:
Was in Story fehlt…
wird in Sachen Gefechten und Gefechtsdynamik wieder wett gemacht. Die Steuerung ist mehr als gelungen. Geübte Halo-Spieler werden sofort merken das sie einen Bungie-Titel wieder in den Händen halten. Jeder Kampf fordert, wirkt frisch und unterhält. Selbst wenn man als Level 22 Charkter gegen Level 1 Gefallene spielt, können diese bei Missachtung eine Gefahr darstellen. Das Waffenhandling war nie besser, gerade zu mit einer selbstgefälligen Sicherheit erzielen wir Treffer nach Treffer und der Klang und Feeling der Waffen ist mehr als gelungen. Die Waffenauswahl ist zwar nicht so groß wie bei Borderlands, aber kann durchaus zum Grübeln bringen. Die Waffe oder doch eine andere? Hmmmm…
Ohne Gegner geht es natürlich nicht und genau diese tragen enorm zur Dynamik bei. So clever aggierende Gegner möchte man in jedem Shooter haben. In Überzahl versuchen sie einen zu Umkreisen um von allen Seiten aufs Korn zu nehmen. Sind sie in der Unterzahl treten sie den Rückzug an, suchen Deckung, stecken kurz Köpfe raus um dann anschließend rauszuspringen, zu feuern und dann wieder in die Deckung hechten. Liegt eine Granate vor Ihnen, versuchen sie zu das Weite zu suchen und ducken sich. Je nach Ort respawnen die Gegner jedoch einen Ticken zu schnell, so kann es mal sein das man die Gegner erledigt, sich umdreht und zwei Schritte weiter schon wieder von den gerade erledigten Gegnern unter Beschuss genommen wird. Kann nerven, muss aber nicht.
Einer für alle, Alle für Einen
Destiny kann zwar solo gespielt werden, aber sein wirkliches Potenial zeigt der Titel erst in einer wirklichen Gruppe. Am meisten Spaß kommt auf wenn ihr mit Freunden ein Feuerteam aufmacht und gemeinsam die Aufgaben, Missionen oder Strikes absolviert. Die Kämpfe sind selbst mit einer Gruppe immer wieder eine kleine Herausforderungen. Speziell so mancher Bosskampf kann schon manchmal Nerven kosten. Zwar erfordern die Bosskämpfe selten bis gar keine Taktik, doch Spaß machen sie. Hier gilt so gut wie immer Deckung suchen, feuern und in der Deckung nachladen und wieder drauf halten, bis der Gegner fällt. Im Kampf erschweren immer wieder auftretende Gegnergruppen den Sieg, aber bei guter Absprache ist nach wenigen Minuten der Boss Geschichte. Heuraka!
Die Hüter der Erde
Als Hüter hat man Zugriff auf 2 Talentbäume. Mit diesen zwei Wahlmöglichkeiten kann ein Hüter zwischen unterschiedlichen Fähigkeiten wechseln. Als Titan zum Beispiel kann man zwischen dem Fokus Stürmer oder Verteidiger wählen. Die Wahl zwischen den beiden Fokusvarianten ändert ein wenig die Spielweise nur in kleinen Dingen.
Als Stürmer ist wie der Name es schon sagt eher offensiver Natur. Wir nutzen die Gabe Chaosfaust um mit einem Sprung nach vorne größere Gegnergruppen zu sprengen. Mit der Elektrofaust verteilen wir mit einem gezieltem Schlag starken Schaden auf einzelne Gegner. Granaten können Blendgranaten oder pulsierende Granaten sein und oder eine haftende Blitzgranate die Blitze ausstrahlt.
Da zeigt sich natürlich der Verteidiger eher defensiv. Statt Chaosfaust nutzt er Schutz der Dämmerung. Ein Energiekuppel in der kein Schaden ein- oder ausgeht. Schilde sind dort sofort (aber nur innerhalb des Schildes) vollständig geladen. Perfekt um gefallene Kameraden im Gefecht wiederbeleben zu können. Und statt der Elektrofaust nutzt er Zersetzen, diese Nahkampfattacke sorgt dafür das der Titan mit einem zusätzlichem Schild ausgestattet wird das Schaden absorbiert. Die Granaten unterscheiden sich auch, hier habt Ihr eine Haftgranate, die 2x explodiert, eine Granate die säulenförmig Schaden verursacht und oder nach einer Explosion den Einsatz von Fähigkeiten der Gegner verhindert.
Einer gegen Alle, Alle gegen Alle, Alle gegen Einen
Ja, hier ist der PvP Bereich gemeint. Player versus Player oder in Destiny Schmelztiegel genannt. In dem Modus treten die verschiedenen Hüter zum Duell gegeneinander an
Das Matchmaking funktioniert prinzipiell recht gut in Rumble, Team-Deathmatch oder Kontrolle. Destiny bestimmt selbst, auf welcher der zehn Karten gespielt wird. Eingeleitet wird jedes Match mit einer kurzen Sequenz wo das Team auf der Karte ankommt. Der Spielablauf im PvP ist zackig und macht kurz weg ziemlich Spaß. Das wir auch über den Schmelztiegel Erfahrungspunkte und Rüstungsteile erhalten ermöglicht diese recht gut ausbalancierte Form des Levelns auch Vergnügen. Aber einen Minuspunkt gibt es dennoch. Der Level der unterschiedlichen Spieler wird zwar angeglichen, aber die Ausrüstung nehmen wir jedoch mit. Wer eine besonders schadensintensive Waffe im Anschlag hat, bekommt im PvP-Modus unseren Eindrücken nach zumindest einen leichten Vorteil.
Besonders schade ist die fehlende Möglichkeit ein Custom-Game aufzumachen, da diese Funktion grundlos fehlt. Wollen wir eigene Matches starten und gegeneinander antreten, muss wohl ein Griff zu anderern Titel getätigt werden. Warum gerade die ehemaligen Halo-Macher und PvP-Experten von Bungie genau diese Funktion ausgelassen haben..? Wieder eine Frage die offen bleibt, sowie die Hoffnung das die Funktion noch nachgereicht wird.
Was am Ende fehlt… Leider…
Bungie macht mit Destiny eine Menge richtig, aber lässt an anderer Stelle erheblich nach. Auch in den zahlreichen Momenten im Spiel stellen wir immer wieder fest das uns einiges fehlt, was vielleicht nicht unwichtig wäre. Zum Beispiel die simple Möglichkeit bereits gesehene Videosequenzen abzubrechen. Zwar nutzen wir die Phase aktuell um das Inventar aufzuräumen, aber nerven tut das schon. Ebenso fehlt uns im Feuerteam irgendwie an einer Gruppenanzeige. Wir haben alle die schönen Banner, aber angezeigt werden diese nur in der Übersicht, der Spielersuche aber im Team sehen wir sie nicht. Zu dem wäre eine Anzeige über die Lebensanzeige der Feuerteamkameraden doch mehr als dienlich. Wir können nur vermuten das Bungie die verbale Kommunikation mit anderen Spielern da vorrangig sehen will, aber über eine zufällige Spielersuche ist das leider eher selten bis gar nicht der Fall. Auch die Möglichkeit mit einer Taste den Fokus zu ändern wäre praktisch. Dafür könnte man gerne auf die Emotionstasten verzichten. Was ein „Tanz“-Button in einem ernstem Setting wie in Destiny zu suchen hat… Naja ist ja nur noch eine weitere Frage von vielen zu Destiny.

Der Geist unterstützt den Hüter wo er nur kann. Aktuell aber leider nur als Taschenlampe, Hacker oder Türöffner.
Geist, Dein Auftritt
Der Geist hat im Einführungstutorial so einen tollen Auftritt hingelegt. Beginnend mit unserer Erweckung, und dann anschließend mit der Aktivierung des Lichts im dunklen altem Gebäude in dem wir unsere erste Waffe finden. Leider waren das aber auch schon die besten Momente. Abgesehen von 1-2 Szenen in den Videosequenzen der Kampagne. Gerne hätten wir mehr vom Geist gesehen als nur simples Hacken und Einschalten alter Relikte und das Fungieren als Taschenlampe (welche wir noch nicht mal manuell Ein- oder Ausschalten dürfen). Aufrufen und Einblenden einer Karte (ähnlich wie in The Devision), beim Einsammeln von Gegenständen fliegt der Geist raus und sammelt diese ein. Und so weiter… Naja vielleicht nächstes Mal.
Plattform | Xbox 360, PlayStation3, PlayStation 4, Xbox One | Genre | 1st Person Shooter MMO |
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Publisher | Activision | Release | 09. September 2014 |
Entwickler | Bungie | USK-Freigabe | freigegeben ab 16 |
sonstiges | Companion App als Begleitung empfohlen, keine Mirkotransaktion, |